Gemeindeparlament in Villmar hat sich konstituiert

Konstituiererende Sitzung der Gemeindevertretung Villmar

Nun ist es also bereits Geschichte. Das neue Parlament hat sich gebildet und brachte deutliche Überaschungen, denn das Wahlergebnis vom 14. März 2021 spiegelt sich  in den vergebenen Posten (Vorsitzender der Gemeindevertretung + 1. Beigeordneter) nicht wieder.

Was ist hier passiert?

Rückblick: Bei der Kommunalwahl am 14.03.21 erreicht die CDU 34640 Stimmen (40,60 %) und ist damit klarer Wahlgewinner gegenüber der SPD 24984 (34,56 %) sowie UfBL 13329 (15,62) und AAV 7965 (9,22). Damit wird sie stärkste Fraktion in Villmar (12 Mandate) vor SPD (11), UfBL (5) und AAV (3).

Aber die absolute Mehrheit ist es nicht, um die neu zu vergebenen Posten auch entsprechend einzutüten. Die folgenden, gewöhnlicherweise hinter verschlossenen Türen, laufenden Vorgespräche zwischen den Fraktionen laufen an. Was dort besprochen, bzw. angeboten wurde , darüber kann man nur spekulieren. Was auf jeden Fall feststeht, ist dass die CDU den Posten des Bürgermeister-Stellvertreters (1. Beigeordneter) gerne hätte und so war auch frühzeitig klar, dass die Union ihren langjährigen Vertreter Dieter Scheu als Kandidaten ins Rennen schickte. Beim Posten des Vorsitzenden der Gemeindevertretung schieden sich wohl die Geister in den Fraktionen. Die SPD hob hier Andreas Städtgen auf den Kandidatenstuhl, aus dem CDU-Lager konnte man verschiedene Meinungen vernehmen, alles war gespannt auf den 29. April.

Und dieser Tag war gestern: Die nackten Ergebnisse werden hier präsentiert: Andreas Städtgen erhält von den anwesenden 28 Mandatsträgern (3 fehlen wegen Krankheit/bzw. Verhinderung) 17 Ja- Stimmen und 11 Nein-Stimmen!

Damit ist er zum Vorsitzenden der Gemeindevertretung Villmar gewählt. Herzlichen Glückwunsch für den Aumenauer ! Ob die 11 Nein-Stimmen allesamt aus dem CDU-Lager kamen, scheint offensichtlich, schmälern aber nicht seinen Erfolg.

Noch spannender entwickelte sich die Wahl zum 1. Beigeordneten, obwohl dies  nicht vorhersehbar schien. Bei der Listenwahl gab jede Fraktion ihre eigene Liste ab. Da bei CDU und SPD jeweils ein Vertreter fehlte, konnte eigentlich von einer relativen Mehrheit (11 – 10) zugunster der CDU ausgegangen werden.

„Aber erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt“

Denn plötzlich stand ein Patt im Raum –  11:11 , genau dieselbe Situation wie seinerzeit vor 5 Jahren zwischen Dieter Scheu (CDU) und Rainer Phillipp (SPD). Damals verzichtete die CDU und die Gemeinde wurde verklagt. Der Gemeindevertreter Roland Friedrich (UfBL) behielt Recht vor dem Verwaltungsgericht und der Vorsitzende Andreas Städtgen musste genau dieses Urteil ( LOSENTSCHEID BEI STIMMENGLEICHHEIT)  umsetzen, dass als Präzedenzfall Einzug in das Verwaltungsrecht fand. Auch die SPD monierte bisher diese Klage. Aber genau diese sollte letztlich den Weg für die SPD-Kandidatin Cornelia Peter-Beeck freimachen.

Sie gewann …  

Herzlichen Glückwunsch für die sympathische Conny aus Weyer .

Anschließend waren wütende Proteste aus der CDU-Fraktion zu vernehmen. Absolut verständlich, war doch diese Entscheidung – vor allen Dingen für den verdienten Vertreter Dieter Scheu -, sehr entäuschend.

Denkwürdig… wie die Legislaturperiode  2021 -2026 begann.  Ich werde hier in unregelmäßigen Zeitabständen berichten, was sich in der Gemeinde abspielt. Völlig  „unparteiisch“ bin ich sicherlich nicht, versuche aber auf diesem Portal ohne Polemik und Anfeindungen Andersdenkender auszukommen.

Bleibt gesund!    (Thomas Zanger)